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Die Täuschungsmanöver des Neonazis
Kassel (Zeit Online) – Mit angeblich exklusiven Informationen zum NSU wollte sich ein Neonazi Hafterleichterungen erschleichen. Im Münchner Prozess stellt sich heraus: Alles war erlogen.
Wenn man einen Skinhead malen müsste, er sähe aus wie Bernd T.: rasierter Schädel, T-Shirt unter der Bomberjacke, die olivgrüne Hose steckt in schwarzen Springerstiefeln. Passend dazu ist die Stimme des 40-Jährigen ein militärisches Bellen. Gleich zu Beginn seiner Aussage im Münchner NSU-Prozess blafft er den Vorsitzenden Richter Manfred Götzl an. Götzl sagt, es gehe um T.s Verhältnis zu Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, den Mitgliedern der Terrorzelle NSU. T.s Antwort ist harsch: „Kann ich keine Angaben zu machen!“ Weiterlesen …
Neonazi-Führer muss in Haft
Kassel (FR) – Bernd T., Gründer des rechtsextremen „Sturm 18 e. V.“, muss für zwei Jahre und drei Monate in Haft. Das Landgericht Kassel verurteilte den 41-Jährigen, weil er seine schwangere Freundin in den Unterleib getreten und Misshandlungen an einer 16-Jährigen angeordnet hatte.
Eigentlich müsste sich Bernd T. jetzt aus seinem eigenen Verein werfen. „Jedem Mitglied“, heißt es in der Satzung des rechtsextremen „Sturm 18 e.V.“, „muss in seinem Verhalten zum Verein und dessen Mitgliedern Ehre und Ansehen oberstes Gebot sein.“ Seiner schwangeren Freundin in den Unterleib zu treten, dürfte auch für Neonazis nicht unbedingt das Ehrenhafteste sein. Eben das aber hat der 41-jährige Kameradschaftsgründer getan. Weiterlesen …
Ehemaliges Sturm-18-Mitglied wurde zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt
Kassel (HNA) – „Ich kann einem rechtstreuen Bürger nicht erklären, dass Sie nicht in den Knast gehören.“ Richter Hecht fand am Donnerstag gegenüber einem 24-jährigen Angeklagten aus Kassel bei der Urteilsbegründung vor dem Amtsgericht deutliche Worte.
Zuvor hatte er ihn zu einer zweijährigen Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Die Liste ist lang: Wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, Bedrohung, des Missbrauchs von Notrufen, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung eines Amoklaufs, des Verstoßes gegen das Gewaltschutzgesetz, Schwarzfahrens und weil er mehrmals den Hitlergruß gezeigt und „Heil Hitler“ gerufen hat, soll er hinter Gitter. Weiterlesen …
Anklage gegen Sturm-18-Gründer Bernd T.
Kassel (HNA) – Neonazi Bernd T., Gründer der rechtsextremen Kameradschaft „Sturm 18 Cassel“, muss sich 2015 vorm Kasseler Landgericht wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung verantworten. Das bestätigt Dr. Götz Wied, Sprecher der Staatsanwaltschaft Kassel, auf Anfrage der HNA.
Die Anklage wirft dem 40-jährigen Kasseler Bernd T. vor, am 7. Juli dieses Jahres seine damalige Lebensgefährtin (21) in der gemeinsamen Wohnung in Wehlheiden mehrfach geschlagen und in den Unterleib getreten zu haben. Wied bestätigt, dass die Frau schwanger war. Zwei Tage später soll er zudem eine 16-Jährige geschlagen haben. Es geht also um zwei Fälle, die verhandelt werden sollen. Weiterlesen …
Rechtsextremes Gefangenennetzwerk
Hünfeld/Kassel – Nachdem wir bereits am 19. Februar diesen Jahres über die Bemühungen Bernd Tödters berichteten, ein Gefangenennetzwerk zu errichten (Link) wurde nicht einmal zwei Monate später auch die Politik aufmerksam und will es jetzt selbst „aufgedeckt“ haben. Im Folgenden dokumentieren wir auszugsweise einige Veröffentlichungen, die in dem Zusammenhang zu dem Thema erschienen sind. Weiterlesen …
Kasseler Neonazi will Gefangenenhilfe gründen
Hünfeld – Zuletzt war er im Jahr 2011 zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er eine Frau bedroht und beleidigt hatte, deren minderjährige Tochter unter seinen Einfluss geraten war. Dazu muss er eine weitere Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren absitzen, er hatte einen Gastwirt massiv unter Druck gesetzt, weil der sich geweigert hatte, die „Sturm 18“-Kameraden in seiner Kneipe Dart spielen zu lassen. Nun fühlt sich der Kasseler Neonazi Bernd Tödter von den Gefangenenhilfsorganisationen seiner „Kameraden“ nicht mehr vertreten, will eine eigene gründen.
Die Ankündigung klingt wie bei ihm üblich: eine Mischung aus Neonazipropaganda und Größenwahn. Eine Bundesweite Organisation soll es sein, die bereits Vertretungen in diversen Haftanstalten hätte. So beschreibt er seine neue Organisation, die bald ein gemeinnütziger Verein werden soll. Sieht er sich auch selbst gern als Anführer mit bundesweiter Bedeutung ist sein realer Ruf jedoch eher schlecht: Seine bisherigen Organisationen, wie der „Sturm 18“ aus Kassel gelten in der Szene eher als Ansammlung von versoffenen und äußerst gewalttätigen Stiefelnazis, alles andere als ein Aushängeschild für manchen um ein seriöses Äußeres bemühten Kameraden. Weiterlesen …
Sturm 18: Keine Strafe für Hitlergruß
Kassel – Kurz vor dem angesetzten Verhandlungstermin vor dem Amtsgericht Kassel ist ein Verfahren gegen Bernd T., Gründer und Chef der Neonazi-Kameradschaft „Sturm 18“ auf betreiben der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Eigentlich hätte sich der 37-Jährige am Mittwoch vor dem Kasseler Amtsgericht verantworten sollen, weil er auf Fotos im Internet vor einem Hitler-Bild posiert und den Hitler-Gruß gezeigt hatte. Wie ein Gerichtssprecher berichtete entschied sich die Staatsanwaltschaft jedoch kurzfristig, die Einstellung des Verfahrens zu beantragen.
In Nabetracht von zwei derzeit verbüßten Haftstrafen von insgesamt 28 Monaten, wäre eine Verurteilung wegen Verwendens verbotener Nazi-Symbole nicht mehr nennenswert ins Gewicht gefallen, war die Begründung. Dabei ist das Strafmaß für das „Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“, wie der Tatbestand offiziell heißt, eine mögliche Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder Geldstrafe. Weiterlesen …
NPD Kundgebung in Kassel
Kassel – Im Rahmen ihrer „Deutschlandtour“ wollte die NPD am 4. August Station in Mittel- und Nordhessen machen. Nachdem der Morgen in Marburg schon ungemütlich für sie war – die Handvoll Rechtsextremisten standen ca. 400 Gegendemonstranten gegenüber – war es in Kassel nicht angenehmer. Auf dem Leipziger Platz kamen am Nachmittag rund 350 Menschen zusammen, um ihrem Unmut über die Kundgebung der NPD Ausdruck zu verleihen. Mit Trillerpfeifen, Hupen und Sprechchören unterstrichen sie akustisch die Übermacht der Gegendemonstranten gegenüber einer Handvoll Teilnehmer der NPD-Veranstaltung.
Neben dem Redner Udo Pasteurs, für die NPD im Landtag von Meclenburg-Vorpommern, und dem hessischen Landesvorsitzenden Daniel Knabel waren lediglich die Besatzungen der beiden „Deutschlandtour“-Fahrzeuge zur Kundgebung gekommen. Lokale Unterstützung hatten sie – außer von vier Anhängern der Neonazistischen Prügeltruppe „Sturm 18“ – nicht. Weiterlesen …
Wieder Prozess gegen „Sturm 18“ Mitglied
Kassel – Nachdem bereits zwei Mitglieder der Kasseler Kameradschaft „Sturm 18“ für längere Zeit in Haft sind, stand nun ein neuer Prozess an. Diesmal gegen die Ehefrau von Kameradschafts-Chef Bernd T., Melanie. Vor Gericht das altbekannte Bild: Auch Melanie T. will sich distanziert haben, nicht unbedingt von ihrem Gedankengut, so zumindest von ihrem Mann. Wir dokumentieren einen Artikel aus der Frankfurter Rundschau vom 3. August 2012:
Auf Kommando zugeschlagen
Ihr Ehemann, der Kasseler Neonazi Bernd T., sitzt bereits im Gefängnis. Jetzt steht auch seine Ehefrau Melanie T. wegen mehrfacher Körperverletzung vor Gericht. Ihr drohen 21 Monate Haft. Das Denken geht langsam bei Melanie T., man kann ihr dabei zusehen. Immer wieder vergehen viele Sekunden, angefüllt mit Stirnrunzeln und Starren, ehe die 23-Jährige selbst einfache Fragen beantwortet: „Haben Sie auch getreten?“ Pausepausepause. „Ja.“ Weiterlesen …
Vier Jahre Haft für Neonazi

Angebliche Borderline-Störung: Dirk W. droht mit „Kontrollverlust“. Hier: auf der rechtsextremen Demonstration in Dortmund, September 2011
Kassel – Der Aktivist der Kasseler Kameradschaft „Sturm 18“, Dirk W. ist vor dem Kasseler Amtsgericht zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt worden. Damit sitzt inzwischen die zweite Führungsperson aus der hiesigen Schlägertruppe hinter Gittern und weitere könnten folgen. Wir dokumentieren einen Bericht der Frankfurter Rundschau über den Prozess:
Vier Jahre Haft für Neonazi
„Sturm 18“-Aktivist griff Obdachlosen an / Kameradschaft drohen weitere Verfahren
Stolz hatte die junge Frau im Publikum ihre Jacke ausgezogen. Hatte den Rücken entblößt, um den riesigen Reichsadler zu zeigen, den sie sich von Schulterblatt zu Schulterblatt hat tätowieren lassen. Ein deutscher Gruß an den Mann auf der Anklagebank. An Dirk W., 41 Jahre alt und Aktivist der Neonazi-Kameradschaft „Sturm 18“, der sich am Dienstag vor dem Kasseler Amtsgericht verantworten musste. Vor allem wegen einer brutalen Attacke auf einen Obdachlosen. Weiterlesen …